25.01.2018

Ein persönliches Reisetagebuch von Frank Müller - Tansania 2017 - Ein Besuch zusammen mit der Wittenburger Delegation

14.09.2017 – 1. Tag – Begrüßung Usangi Girls Secondary School

Es ist morgens und wir machen uns auf den Weg zur Usangi Girls Secondary School. Unterwegs lernen wir den örtlichen Touristenführer kennen. Er schwärmt von verschiedenen Aussichtspunkten die man in diesen Bergen hat und weiteren Höhepunkten, wie dem Lake Jipe an der Grenze zu Kenia und dem nahegelegenen Mount Kindoroko. Diese Empfehlungen kennen wir schon, aber bedanken uns trotzdem herzlich für seine Bemühungen. Da es wirklich wenige Touristen hierher verschlägt, verdient er sich seinen Lebensunterhalt mit einer kleinen Metallwerkstatt. In diesem Jahr machen wir wieder die ersten Schritte unserer Reise gemeinsam mit einer Schüler- und Lehrerdelegation aus Wittenburg.

Das gesamte Team 2017

An der Schule angekommen werden wir sogleich in den Computerraum gebeten und wir versuchen uns einen Überblick über den Zustand der Technik zu verschaffen. Das Netzwerk ist nicht mehr vorhanden und die Kabel finden wir fein säuberlich in die Schubladen des Lehrertisches gestopft. Ansonsten macht der Computerraum aber einen guten Eindruck. Zwischendurch gibt es eine kleine Frühstückspause mit aberwitzig süßem Tee und Chiabatti. Anschließend wird uns der neue Computerlehrer der Schule vorgestellt. Sein Name ist Cosmas, jung, dynamisch und erst seit einem Monat an der Schule. Für einige Arbeiten im Computerkabinett müssen wir allerdings mit einem Elektriker sprechen. Innerhalb kürzester Zeit steht ein freundlicher, älterer Herr vor uns, der aus seiner Hosentasche einen Spannungsprüfer zieht. Ein untrügliches Zeichen für einen Elektriker. Die vorsichtige Benutzung dieses Werkzeugs, spricht für einige unschöne Erfahrungen in seinem Arbeitsleben. Wir erklären ihm unsere Wünsche und Zeitvorstellung, was mit einem "Hamna shida" (Kein Problem!) kommentiert wird. Unsere Schuldelegation aus Wittenburg nimmt am Unterricht teil, während Marcus und ich am Kabinett arbeiten und die Rechner wieder miteinander vernetzen.

Erstes Kennenlernen in der Klasse

Nach dem Unterricht nehmen wir uns die Zeit und gehen gemeinsam zum Kenia-Viewpoint, um unserem Horizont und unseren Gedanken ein bisschen Freiraum zu gönnen. Einmal "Gegend satt mit viel Stille" bitte! Inzwischen ist es Zeit für das Mittagessen. Gegessen wird im Lehrerzimmer. Es gibt Reis, Kartoffeln, Mchicha, Gurken, Melone und Bananen. Gleich im Anschluss wird der Nachmittag etwas sportlicher. Die einheimischen Schülerinnen laden unsere Mädchen zu verschiedenen Ballspielen ein und wir genießen gemeinsame Zeit. Samuel, der Schulleiter, kommt aus Mwanga zurück und hat Maddi und Michael im Gepäck. Wir hatten uns schon Sorgen gemacht, weil wir den ganzen Tag nichts von ihnen gehört haben. Jetzt sind sie endlich da und wir sind als Projektteam 2017 komplett. Über den Sport und die neuesten Nachrichten von Maddi und Micha ist es später Nachmittag geworden und wir sind wieder hungrig. Es bleibt ausreichend Zeit, um im Hellen zu unserer Unterkunft zurückzukehren, natürlich zu Fuß. Zur Einstimmung in unsere gemeinsame Zeit hier in Tansania warten wir nur 2,5 Stunden auf das ersehnte Chipsi Mayay. Zeit ist in Afrika kein wirkliches Problem. Es ist doch erstaunlich wie hervorragend ein paar Kartoffelstreifen mit Ei schmecken, wenn der Hunger nur groß genug ist.

 

15.09.17 – 2. Tag - Usangi Girls Secondary School - Kennenlernen

Den Weg zur Schule bewältigen wir wieder zu Fuß. Der heutige Tag beginnt mit einem Meeting der beiden Partnerschulen. Wir stellen uns einzeln vor und Michael erläutert kurz die Historie unserer Stiftung. Nachdem uns der überschaubare Plan für die kommenden Tage erläutert wird, bitten wir Samuel als Schulleiter um ein weiteres Gespräch in einem kleineren Rahmen. Hierbei geht es um ausstehende Entscheidungen zu einer Projektumsetzung, welche zu wesentlichen Teilen aus den gesammelten finanziellen Mitteln des Gymnasialen Schulzentrums in Wittenburg besteht. Gemeinsam mit einigen Schülerinnen und Lehrern machen wir uns anschließend auf den Weg in Richtung Aussichtspunkt und umrunden den Berg, der sich hinter der Schule befindet. Der Pfad ist steil und stellenweise eine Herausforderung, ermöglicht uns aber auch ein paar wunderschöne Ausblicke. Um einige wertvolle Eindrücke reicher sind wir erleichtert, dass wir unser stärkendes Abendbrot diesmal ohne längere Wartezeit genießen können.

Gemeinsames Meeting

16.09.17 – 3. Tag - Usangi Girls Secondary School und Lake Jipi

Heute geht es zu einem Ausflug zum Lake Jipi über den die Grenze zwischen Kenia und Tansania verläuft. Marcus und ich kennen das Ausflugsziel bereits und nutzen die Zeit für das Computerkabinett. Aus der Erfahrung heraus sind die Anreise- und Rückreisebedingungen zum und auf dem See reichlich herausfordernd. Vor dem Genuss des „Hippostreichelns“ (ganz so dicht wird der Ausflug hoffentlich nicht gehen!) wollen wir aber den vorher geplanten Antrittsbesuch beim Bischof der Mwanga-Diözese absolvieren. Die Tour beginnt etwas holprig. Der Pickup der Schule ist auf Grund von Problemen an der Lenkung nicht verfügbar, daher muss der Schulleiter seinen eigenen Wagen, zusätzlich zum Landcruiser der Diözese, einsetzen. Nach einer gemeinsamen Gesprächsrunde mit dem Bischof und einer Führung über das Gelände des Office macht sich die Gruppe auf die Weiterfahrt in Richtung Lake Jipi. Marcus und ich haben also noch die Möglichkeit in einem kleineren Rahmen persönlich mit dem Bischof und seinem Stellvertreter zu sprechen, um mehr über die Zukunft der Schulen in Erfahrung zu bringen. Das Gespräch ist offen, aufschlussreich und informativ. Ziel ist es zu erfahren, ob alle drei Schulen der Nord Pare Diözese am Leben erhalten werden sollen. Beide Verantwortungsträger dieser Diözese beschreiben uns nachvollziehbar und transparent die entwickelten Ideen und bevorstehenden Schritte. Die Usangi Girls Secondary School genießt in der Gesamtbetrachtung zur Zukunft eine gewisse Priorität, da sie im Vergleich zwischen den Schulen der Mwanga Diözese, nicht zuletzt durch die beispielhafte Schulpartnerschaft mit dem Gymnasialen Schulzentrum Wittenburg, die größte Entwicklung vorweisen kann. Eine Veränderung und ein Umdenken sind aber in allen drei Schulen notwendig. Sowohl in Usangi als auch in Shighatini soll neben dem Schoolboard auch der Posten der Schulleitung neu besetzt werden. Es ist Zeit zum Handeln. Dazu gehört auch, dass durch die Diözese derzeit bis Ende 2018 (!) für die Schulen in Usangi und Shighatini monatlich insgesamt 10 Mio. Tansanische Schilling TSH (ca. 5.000 €) zur Schuldentilgung bei den Banken aufgebracht werden, um eine Zwangsversteigerung abzuwenden und die Zukunft zu sichern. Am Ende ein Gespräch, das uns hoffen lässt.

Da wir noch etwas vom Tag übrig haben, machen Marcus und ich uns im Computerkabinett zu schaffen. Es werden Verkabelungen angepasst und Computer neu installiert. Zeitgleich laden zwei LKW draußen auf dem Schulgelände Steine und Sand ab. Das Projekt Regenwassersammlung nimmt Formen an. Beim Abendessen in der Unterkunft treffen wir auf den Rest unserer Reisegruppe, die vom Lake Jipi zurück sind. „Happy Hippos“ gab es leider keine, aber nach einer endlos langen Autofahrt durch die Hochebene freuen sich heute alle auf ihr Bett.

Ausflug auf dem Lake Jipi

17.09.17 – 4. Tag - Usangi Girls Secondary School – gemeinsame Zeit

Es ist Sonntag. Ausnahmsweise haben die Schülerinnen der Usangi Girls School heute frei bekommen, da wir zu Besuch sind. Auf unserem täglichen Schulweg ziehen wir in unserer Kolonne durch Usangi und sorgen noch immer für Aufsehen. Zehn Wazungus (Anm. d. Redaktion: Wazungus = Weiße) sind einfach nicht zu übersehen. Das Wetter meint es gut mit uns, Sonne satt. So kommen wir schon reichlich verschwitzt in der Schule an und werden mit einem zweiten Frühstück und in diesem Fall endlich ungesüßten Tee empfangen. Geplant ist heute einen gemeinsamen, unterrichtsfreier Tag mit den Schülerinnen und Lehrern zu verbringen. Da wir auf dieser Reise etwas mehr Zeit als gewöhnlich an dieser Schule im Gepäck haben, endlich auch eine Möglichkeit in ausführliche Gespräche einzutauchen und tieferes Verständnis aufzubauen. Nebenbei laufen trotzdem die Arbeiten im Computerkabinett. Die Installationen sind fast abgeschlossen, nur der Server muss samt der elektronischen Bibliothek aktualisiert werden.

Installation im Computerkabinett

Währenddessen ist der Rest unserer Gruppe auf dem Gelände verteilt. Die dort dauerhaft untergebrachten Schülerinnen haben Vertrauen gefasst und zeigen uns ihre Schlaf- und Waschgelegenheiten und lassen damit einen persönlichen Einblick in privaten Raum zu. Es werden Haare geflochten, Bilder zur Erinnerung gemacht und immer wieder hört man das Schullied der Usangi Girls, welches sie für uns und unsere mitreisenden Schülerinnen singen.

In den Unterkünften der Mädchen

Als Gäste haben unsere Schülerinnen natürlich auch Geschenke dabei. Armbänder und Anstecker mit einem Symbol der Verbundenheit zwischen Tansania und Deutschland, zwischen Usangi und Wittenburg werden verteilt. Alle Schülerinnen werden zusammengerufen, damit jedes Mädchen eines der Bänder und einen Anstecker bekommt und um ein gemeinsames Erinnerungsfoto zu machen. Es ist laut und es ist fröhlich und der Tag ist noch nicht vorbei. Als kleine Überraschung haben sich unsere Wittenburger Mädchen überlegt, dass sie gemeinsam süße Desserts, zur Abwechslung vom täglichen Maisbrei, kochen. Es gibt Götterspeise, Pudding und Kaltschale für alle. Cosmas, der Informatiklehrer hat zeitgleich in der neuen Dining Hall seinen Laptop aufgebaut und spielt Musik. Die mitgebrachten Knicklichter an jedem Arm sorgen zusätzlich für leuchtende Augen und die tansanischen Mädchen zeigen unseren Schülerinnen den afrikanischen Hüftschwung. Es wird spät und damit auch dunkel. Wir müssen an den Rückweg denken. Unsere Herbergsmutter meint es gut, unser Abendessen steht bei Eintreffen auf dem Tisch und wir genießen den ruhigen Ausklang vom Tag. Morgen erwartet uns der Mount Kindoroko.

18.09.17 – 5. Tag - Usangi Girls Secondary School und Mount Kindoroko

Nach der kleinen Vorbelastung gestern geht es nun ans Eingemachte. Wir wollen zum Mount Kindoroko aufsteigen. Einige ausgewählte Schülerinnen aus Usangi begleiten uns. Zunächst geht es aber zur Schule. Beim Frühstück besprechen wir die Logistik für den nächsten Tag, denn da geht es schon wieder zurück. Aber jetzt geht’s zum Berg! Zwei Fahrzeuge werden besetzt und wir fahren los. Unterwegs halten wir, um unsere zwei Ranger für den Mount Kindoroko einzusammeln. Die letzten Kilometer mit dem Fahrzeug sind anspruchsvoll. Fahrzeuge, Fahrer und Insassen werden gefordert, bevor wir am Ausgangspunkt für unsere Wanderung sind. Schnürsenkel zu und los! Eine lange Reihe von Lehrern, Studenten und anderen Teilnehmern zieht sich durch den beginnenden Regenwald. Wir starten bei ca. 1600m, beeindruckend hohe Eukalyptusbäume dominieren zunächst den Wald.

Auf dem Weg zum Mt. KindorokoAuf dem Berg angekommen

Einer der Ranger hält immer wieder an und erzählt ein paar merkwürdige Geschichten. Da sich die Geschichten manchmal doppeln, sind wir nicht sicher an welcher Stelle sie nun passiert sind oder ob sie überhaupt ein bisschen Wahrheit in sich haben. Mrs. Sarah, die stellvertretende Schulleiterin, begleitet uns im Kleid und Sandaletten. Auch ihre männlichen Kollegen wandern mit uns, im Anzug und Lackschuhen. Irgendwie sehen sie nicht so aus, als würden sie zu einer anspruchsvollen Bergwanderung aufbrechen. Wir vertrauen auf Outdoor Bekleidung. Der zunächst moderate Anstieg wird kurz darauf von einem anspruchsvollen Profil abgelöst. Ein erster Verlust deutet sich an, aber niemand bleibt allein zurück. Der Rest zieht nach einer weiteren Geschichte des Parkrangers weiter. Es geht durch Wälder, Hecken, Gestrüpp, bergauf und bergab. Inzwischen drohen weitere Ausfälle. Einige der tansanischen Schülerinnen, die zum Teil schon barfuß laufen, sind am Rande der Erschöpfung. Da ich mit ihnen ganz hinten gehe, versuche ich sie weiter zu motivieren und lenke sie mit Geschichten ab. Das funktioniert nur teilweise und manchmal treibt der Englischlehrer sie mit ein paar aufmunternden "Twende, Twende" (Los geht's) - Rufen an. Mit mehreren Pausen haben wir es dann geschafft. Kindoroko-Peak - 2.150 m. Auf diese Höhe haben Michael und ich uns als Mittelwert unserer Navigationsgeräte geeinigt. Die Aussicht ist grandios und eine Ruhepause dringend nötig, bevor wir uns auf den Rückweg machen. Zurück an der Schule kommt der Moment, den jede noch so schöne Reise mit sich bringt. Es ist Zeit sich zu verabschieden. Alle kommen noch einmal zusammen und auf beiden Seiten werden die richtigen Worte gefunden, die zeigen wie wertvoll gemeinsame Zeit ist. Auf ein Wiedersehen, Usangi!

Abschied

19.07.17 – 6. Tag - Usangi Secondary School – Abschied – Ankunft in Same

Am Morgen verabschieden auch wir uns von der Wittenburger Schüler- und Lehrerdelegation. Der Schulleiter und Michael werden sie zu ihrer Unterkunft für die letzten Tage in Tansania begleiten. Das restliche Team geht wieder zum Tagesgeschäft in der Schule über. Tagesziel ist die Fertigstellung des Computerkabinetts. Die Voraussetzungen für die elektronische Bibliothek sind geschaffen und die letzten Arbeitsschritte zur Einbindung auf dem Server und der Freigabe laufen problemlos. Mit Michael stehen wir Dank tansanischer Rufnummern in Kontakt und warten auf seine Rückkehr, denn auch wir reisen heute weiter nach Same. Die Arbeit am Computerkabinett ist abgeschlossen und wir sitzen draußen vor dem Lehrerzimmer. Zeitgleich werden an einer Informationstafel die Prüfungsergebnisse der Form II und Form IV veröffentlicht. Von überschwänglicher Freude bis hin zu Traurigkeit sind alle Gefühlslagen zu beobachten. Das ist wohl überall auf der Welt gleich. Erste Regenschauer kündigen sich an. Was zunächst nur zaghaft als Nebel in der Luft beginnt, entwickelt sich schnell zu einem massiven Landregen. Innerhalb kürzester Zeit bilden sich immer größere Rinnsale, die sich ihren Weg über das Schulgelände bahnen. Endlich hören wir das Auto, Michael und der Schulleiter sind zurück. Also heißt es nun auch für uns Abschied nehmen. Jetzt freuen wir uns auf Same. Wir fahren aus den Bergen hinunter ins Tal, Nebel und Regen lassen wir hinter uns. Die einsetzende Dunkelheit und die Vorliebe der Tansanier mit Fernlicht zu fahren, macht die Fahrt nach Same nicht unbedingt einfacher. Rad- und Piki-Piki-Fahrer hingegen bevorzugen unbeleuchtete Fahrzeuge, was für einen unerwünschten Nervenkitzel bei der Fahrt sorgt. Endlich kommen wir in Same an. Es ist spät und wir verbringen die erste Nacht im Amani Hostel.

20.09.2017 – 7. Tag - die ersten Schritte in Same

Heute schlafen wir aus. Nach und nach wachen alle auf und es gibt Frühstück. Danach machen wir uns auf eine erste Erkundungstour, erste Station ist in unserem Volontärshaus. Sehr aufgeräumt, aber leider kein Platz für uns alle, da zusätzlich Zoe, die derzeitige Volontärin, im Haus lebt. Wir entscheiden uns, dass Maddi und Michael im Amani verbleiben, Marcus und ich mit der Technik das Haus besetzen. Danach gehen wir gemeinsam zum Office, es scheint wie leergefegt. Nur der Sekretär vom Bischof der Pare Diözese und Mr. Mmdeme sind noch anwesend. Wir klären den Transport für morgen in die Schulen nach Dindimo und Manka, werfen einen Blick in unsere Container und gehen zunächst ins Amani Hostel zurück, um Mittag zu essen und den Plan für heute zu schmieden. Den restlichen Tag verbringen wir mit logistischen Notwendigkeiten. Neben Schlafgelegenheiten vorbereiten, Moskitonetze spannen und Wäsche waschen, stehen Einkäufe auf unserem Plan. In den nächsten Tagen ist Selbstverpflegung angesagt.

Wir kaufen im Parrot ein. Der Besitzer kennt uns seit Jahren und so wird nicht über kleine Schillingbeträge verhandelt. Als wir gemeinsam zurück zur Basis ins Volontärshaus aufbrechen, wird aus einem anfänglichen Nieselregen innerhalb kürzester Zeit ein so starker Regen, dass wir sofort bis auf die Knochen nass sind. So verbringen wir einen ruhigen, verregneten Abend mit leichten Stromschwankungen im Haus.

21.09.17 – 8. Tag - Rundreise durch die Süd-Pare-Berge - Bestandsaufnahme

Frühstart ist angesagt. Um 8 Uhr soll das Auto vor der Tür stehen. Wir wollen die Schulen der Pare Diözese Besuchen und uns einen ersten Eindruck über die jeweilige Situation in den Computerkabinetten verschaffen. Lameck, unser alter Freund und Fahrer, kommt zwar etwas später, ist aber für tansanische Verhältnisse sehr pünktlich. Der ICT-Verantwortliche der Diözese begleitet uns und außerhalb der Stadt wechselt wie früher der Fahrer, Michael muss ran. Lameck ermahnt mich mit "English please!", als wir im Team den Tag auf Deutsch vorbereiten. Kaum ist er aber hinten beim ICT-Verantwortlichen, beginnt ein euphorisches Gespräch auf Swahili. Eine Steilvorlage für mich, denn nun kann ich mit einem breiten Grinsen "English please!" einfordern. Die Stimmung steigt. Michael bewältigt die Herausforderungen der rauhen Straßen in gewohnt guter Manier. In Maore halten wir das erste Mal. Lameck leitet uns zu einer Reismühle. Zwei Säcke mit jeweils 100 kg müssen auf unser Autodach. Teamwork! Lamecks sorgenvoller Blick auf die Reifen sorgt für unseren nächsten Halt an einer unscheinbaren Werkstatt, um unser Fahrzeug mit Luft zu versorgen. Ein paar kleine Kinder nähern sich schüchtern. Wir haben ein paar Minuten, um auszusteigen, uns zu beäugen und ein High Five mit ihnen zu üben, bevor die Fahrt weitergeht. Das Auto schaukelt sich langsam aber sicher auf den Berg und wir kommen in Dindimo an. Wir haben Glück und treffen Prof. Stanley Mbaga, den Principal des Teacher College und Bildungsdirektor der Pare Diözese in seinem Büro an und bekommen von ihm aktuelle Informationen zur Situation. Dann geht es erstmal zur Secondary School hinunter. Patrick Mgofi, der Schulleiter ist zusammen mit dem gemeinsamen EDV-Lehrer des Colleges und der Secondary School, Gwakisa in seinem Zimmer. Ein offenes Gespräch entspinnt sich. Wir stellen auch hier Fragen zur Situation der Schule. Schulgeld, mögliche Spezialisierungen, Schulden - alles wird vor uns schonungslos und offen dargelegt.

Umbauarbeiten im Kabinett

Das Computerkabinett im Teacher College ist mit relativ alter Technik ausgestattet. Hier ist derzeit nichts arbeitsfähig und ein konkreter Plan muss her. Wir versuchen für die technischen Fragen eine Lösung zu finden. Hauptproblem bleibt jedoch die dünne Elektroleitung, die bereits auf das Einschalten des vierten Monitors sehr sensibel reagiert. Für den Strom im Computerkabinett werden mehrere Lösungen vorgeschlagen: Verlängerung der Leitung aus der Secondary School, um die Last zu mindern oder Installation eines 3-Phasen-Knotens auf dem Gelände. Das sind größere Probleme für die wir nicht sofort eine Antwort haben. Wir können Prof. Stanley noch zu einem gemeinsamen Foto überreden und diskutieren anschließend unser weiteres Vorgehen. Wir möchten am Sonntag wiederkommen, der EDV-Lehrer wäre vor Ort und auch die unsichere Größe, ob wir ein Auto mit Fahrer zur Verfügung haben, wird sofort durch Prof, Stanley geklärt. Weiter geht es nach Manka. Humphrey als Schulleiter und Jackie, seine Computerlehrerin empfangen uns herzlich. Wir schauen uns das Kabinett an, können aber nicht arbeiten. Es gibt heute keinen Strom und uns sind somit die Hände gebunden. Damit geht es hinunter in das Büro von Humphrey. Auch hier können wir offen sprechen. Die Ähnlichkeit zu den Problemen in Dindimo ist nicht zu übersehen.

22.09.17 – 9. Tag - Fahrt nach Chome

Heute wollen wir nach Chome. Treffpunkt ist im Office. Außerdem wollen wir auch gleich einen Termin mit dem Bischof und dem Generalsekretär machen. Leider stellt sich heraus, dass wir heute kein Fahrzeug zur Verfügung haben. Daniel Msuya hat noch eine Idee und fragt beim Prof. Stanley nach, ob er uns sein Auto zur Verfügung stellen kann und er stimmt zu. Eine unplanmäßige Verzögerung, aber wir nutzen die Zeit, um mit dem stellvertretenden Bischof über seine Sicht auf die Schulen zu sprechen. Unser Fahrzeug für heute ist endlich da. Unser Fahrer heißt Devdi und wir machen uns sogleich auf den unbequemen Weg nach Chome. Nur langsam schrauben wir uns mit dem Fahrzeug auf den Berg. 2 1/2 Stunden später sind wir endlich oben. In der Schule werden wir herzlich empfangen, auch der Schulleiter erinnert sich an uns. Wir besichtigen das Computerkabinett. Die Steckdosen sind neu, allerdings gibt es keinen Strom, damit sind wir handlungsunfähig. Insgesamt eine unbefriedigende Situation für alle Beteiligten. Dazu kommt, dass wir dem Schulleiter mitteilen müssen, dass unsere technische Unterstützung langfristig finanziell abgesichert werden muss. Es bleibt bei einem „Auf Wiedersehen!“ und wir machen uns auf den Weg zurück nach Same. Devdi hat unsere Bandscheiben gelockert und uns wohl behalten zurückgebracht. Für heute Abend steht eine Einladung bei Familie Chambua auf dem Plan. Die Frau des Generalsekretärs hat zum Abendessen eingeladen. Da die Anstrengungen der letzten Tage Spuren hinterlassen haben, ziehe ich mich aus den abendlichen Plänen zurück und ruhe mich aus. Marcus, Michael und Maddi nehmen die Einladung wahr und gehen zum Essen.

23.09.17 – 10. Tag - Same – Home Office

Heute bleiben wir in Same. Marcus und ich kümmern uns um die technische Vorbereitung für das Computerkabinett in Dindimo. Michael und Maddi wollen den Tag mit Arbeiten am Container verbringen. Am Vormittag diskutieren wir unser weiteres Vorgehen. Wir verabreden den allgemeinen Plan für die kommenden Tage und besprechen die Themen für das anstehende und längst überfällige Gespräch mit dem Bischof und dem Generalsekretär Chambua. Es wird Mittag. Marcus fängt mit der Systemvorbereitung an und der Rest unseres Teams geht zum Container. Im Laufe des Vormittags lernen wir nun endlich Zoe die derzeitige Volontärin kennen. Immerhin teilen wir uns in den kommenden Tagen das Haus. Das Mittagessen ist inzwischen fertig und ich hole noch zwei Steckdosen aus unserem Container. Michael und Maddi haben einiges geschafft, die Container sind auf- und ausgeräumt und wir gehen zurück zum Haus, um Mittag zu essen.

Containerarbeiten 1

Containerarbeiten 2

Den restlichen Tag basteln Marcus und ich weiter an den Fehlermeldungen vom System und tasten uns langsam voran. Die Hauptarbeit liegt dabei eindeutig bei Marcus. Spät am Abend gelingt der Durchbruch.

24.09.17 – 11. Tag - Installation Dindimo Secondary School / Teacher College

Der Tag beginnt früh, Devdi unser Fahrer ist pünktlich und wir machen uns wieder auf den Weg nach Dindimo. Der bekannt beschwerliche Weg und erneutes Tanztraining für Fahrzeug und Insassen wird bewältigt. In Dindimo angekommen, fangen wir mit der Installation an. Wir versuchen es zumindest, aber die Leitung bricht ständig zusammen. Zudem lässt uns auch unser Server im Stich. Alle Gesetze der Logik scheinen ausgehebelt und die Software verweigert ihren Dienst. Da immer wieder der Strom verschwindet, kommen wir nur schwer voran und müssen entscheiden, wie es weitergeht. Im Prinzip bleibt nur der Umbau des Systems. „Fette“ Clients und schmaler Server. Nach einer Findungsphase packen wir es an. Kurzentschlossen sammeln wir alle Rechner ein, nehmen den Server mit und schaukeln mit einem kleinen Umweg über Manka wieder zurück nach Same. Unterwegs sammeln wir Prof. Stanley ein und erklären ihm unseren Plan morgen ein neues Kabinett bei ihm im College zu installieren. Allerdings brauchen wir dafür nochmal sein Fahrzeug und wir brauchen Devdi. Am Container laden wir die alten Rechner aus und laden gleich die Austauschrechner ins Auto. Der Systemumbau verschafft uns auf jeden Fall eine Nachtschicht. Alle Rechner müssen getestet und installiert werden. Marcus arbeitet am Server, denn es muss ein neues System bereitgestellt werden. Ich kümmere mich um die Clients. Maddi und Micha unterstützen uns wo sie können. Kurz bevor wir endlich fertig sind, fällt der Strom aus. Aber nur in unserem Haus. Wir haben das Kontingent aufgebraucht. Neuen Strom können wir erst wieder morgen kaufen. So läuft das in Tansania. Das System ist auch für uns neu.

25.09.17 – 12. Tag - Installation Dindimo Secondary School /Teacher Collage 2.0.

Heute früh kommt Devdi etwas zu spät, was aber daran liegt, dass er noch um den Sprit mit dem Office der Diözese kämpfen muss. Wir beladen den Landcruiser sorgfältig, 9 Rechner und 12 LCD-Screens. Mit Decken, Handtüchern und Kissen wird alles gepolstert, damit die Technik die anspruchsvolle Strecke wohlbehalten übersteht. Es ist zwar etwas eng, aber wir bekommen alles an Technik und jeden von uns rein. Auf dem ebenen Weg hinter den Bergen geht alles gut, aber kaum sind wir auf dem Weg in die Berge: Pancha! Wir haben einen Plattfuß.

Devdi handelt routiniert und wenig später ist der eher wenig vertrauenerweckende Ersatzreifen montiert. Wir haben jetzt hinten links einen profillosen Oldie an der Arbeit, der auch etwas mehr Luft vertragen könnte. In Bombo holen wir den Computerlehrer Gwakisa ab und auch für ihn haben wir noch Platz im Fahrzeug. In Dindimo angekommen beginnen wir sofort mit dem Ausladen und dem Umräumen der Tische im Computerraum. Devdi kümmert sich in der Zeit um unseren defekten Reifen.

Technik in Dindimo

Nach nur wenigen Arbeitsschritten wieder: Kein Strom! Da aber noch nicht alle Rechner fertig eingerichtet sind, sind wir darauf angewiesen. Gwakisa bietet an, seinem Generator zu holen. Allerdings wird dafür erst die Freigabe von Prof. Stanley eingeholt, denn es wird zusätzlich auch Treibstoff benötigt. Ein hoffnungsvoller Blick zum AVS (Automatic Voltage Switch), aber der bleibt dunkel. Gwakisa kommt zurück und berichtet, dass irgendwo ein Baum in die Stromleitungen gefallen ist, aber TANESCO bereits daran arbeitet. Wir hoffen also auf Strom, verlassen uns aber auf die Laufzeit unseres Generators. Arbeiten, wie das Einrichten der übrigen Rechner und das Überspielen der elektronischen Bibliothek werden stromsparend nacheinander gelöst und brauchen Zeit. Die Wartezeit lässt Raum für Gespräche. Ein ehemaliger Lehrer der Secondary School kommt vorbei und bedankt sich für unsere großartige Arbeit. Das motiviert und wir nutzen die restliche Zeit, um unsere alte Technik im Fahrzeug zu verstauen. Die 11 großen Monitore werden mit viel Phantasie gestapelt, ein Karton muss aufs Dach und wir passen auch noch rein. Während dessen können wir die letzten Arbeitsschritte an den Rechnern machen und richten die Zugriffsmöglichkeit von jedem Rechner auf die Bibliothek ein. Inzwischen ist es dunkel. Nach ein paar Erinnerungsbildern machen wir uns zufrieden und glücklich, aber auch müde auf den Weg zurück nach Same.

26.09.17 – 13. Tag - Treffen mit dem Bischof der Süd Pare

Eigentlich wollen wir heute nochmal nach Manka fahren, aber wir haben kein Fahrzeug zur Verfügung. Zunächst haben wir über den stellvertretenden Bischof Dikita einen Termin am Morgen mit dem Bischof und dem Generalsekretär vereinbart. Wir gehen davon aus, dass es klappt, denn abgesagt hat keiner. Positiv denken! Acht Uhr ist vereinbart, also trifft man sich erfahrungsgemäß natürlich um halb acht im Amani. Wir warten, aber nichts passiert. Michael ruft an und bekommt Mr. Chambua, den Generalsekretär an den Hörer. Heute früh wird das nichts mehr, denn der Bischof hat andere Termine. Vielleicht klappt es im Anschluss, aber nicht vor sechs Uhr am Abend. Ob der Bischof dabei sein wird, kann nicht versprochen werden. Wir wurden versetzt! Aber nach dem Telefonat gibt es immerhin ein Ergebnis, wenn auch kein zufriedenstellendes. Unsere Pläne für den heutigen Tag erübrigen sich und wir wollen die gewonnene Zeit für Aufräumarbeiten nutzen. Am Container und auch im Volontärshaus gibt es immer etwas zu tun. Mr. Mmdeme schaut vorbei und bringt einen Fundi für Elektrik mit, um kleinere Reparaturen im Haus zu erledigen. Gleichzeitig ist ein Fundi am Container, der sich um den Termitenbefall und den daraus entstandenen Schaden kümmert. Nach getaner Arbeit sitzen wir im Amani als plötzlich Bewegung auf dem Hof ist. Fahrzeuge fahren vor und wir sehen den Bischof, seinen Stellvertreter und Mr. Chambua auf uns zukommen. Das Meeting findet statt. Den Kern unseres Anliegens trägt Michael in gewohnt ruhigem Ton vor. Wir wollen erfahren, was die Diözese von uns erwartet und vor allem, was wir im Gegenzug erwarten dürfen. Die Stiftung muss nun in zwei Diözesen arbeiten, die politische Trennung hat nichts mit den Schulen zu tun, unsere Arbeit geht weiter. Wir erklären nochmal deutlich, dass wir in unserer Freizeit nach Tansania reisen, unseren Urlaub dafür hergeben und das Gefühl haben, dass es insbesondere in der Pare Diözese schwer ist, unsere Unterstützung dorthin zu bringen, wo sie von Nöten ist. Maddi betont die Notwendigkeit, in der Zeit unseres Aufenthalts Zeit für ein Ein-und Ausgangsmeeting aufzubringen. So ergäbe sich die eingeforderte Beteiligung auf Seiten der Diözese und die Transparenz über mögliche Entscheidungen für uns. All unsere Bedenken können sie verstehen und versprechen uns in Zukunft wieder mehr Unterstützung bei der Umsetzung unserer Hilfe an den Schulen. Das Meeting ist zu Ende, wir können endlich essen und versuchen das durchaus positive Gespräch im Team aufzuarbeiten. Wir lassen uns überraschen, was davon bei unserem nächsten Besuch übrig geblieben ist.

27.09.17 – 14. Tag – Abreise aus Same – Ankunft in Shigahtini

Lameck steht pünktlich vor unserer Tür, wir packen all unsere Sachen aus dem Haus ein und fahren zum Container, um einiges dort zu lagern. Wir halten noch kurz am Amani, um uns zu verabschieden, aber schon 2018 sehen wir uns wieder. Wir starten in Richtung Shighatini und kurz hinter dem Ortsausgang kommt der Fahrerwechsel. Michael muss wieder ran. Am Missionarshaus in Shigahtini werden wir bereits erwartet. Alles ist vorbereitet und uns werden die Räume gezeigt. Wir laden aus und verabschieden uns von Lameck. Seit Jahren kennen wir uns und wissen, dass wir uns wiedersehen. Danach geht es gleich auf den Weg zur Schule. Uns bleibt nur dieser eine Tag, also führt uns unser Weg direkt in das Computerkabinett. Wie es aussieht, gehört Shighatini zu den wenigen Schulen, die einen Großteil der Verwaltungsarbeit bereits elektronisch erledigen. Während wir uns an die Arbeit mit den Rechnern machen, stellen wir bauliche Mängel am frisch renovierten Computerraum fest. Die Regenfestigkeit des Daches macht wieder Probleme. In der Zwischenzeit machen Michael und Maddi mit dem derzeitigen Schulleiter Ramah eine Begehung der anderen Gebäude und schauen sich das Schulgelände an. Die Mädchen schlafen in einem neu gebauten Schlafsaal mit angrenzender Waschgelegenheit. Es ist wirklich großartig geworden. Der bauliche Zustand der restlichen Räume ist Besorgnis erregend Die Jungen hausen in baufälligen Gelegenheiten und bis auf angrenzende Erdlöcher gibt es keine sanitären Einrichtungen für sie. Die Klassenräume sind dunkel und die Dächer durchlöchert. Wir sehen wieder, wie wichtig unsere Unterstützung auch an dieser Schule ist. Im Computerkabinett wird bis zur Dunkelheit gearbeitet, aber wir hinterlassen am Ende des Tages ein funktionierendes System. Zurück im Missionarshaus sammeln wir mit Ramah die Eindrücke des Tages und lassen unseren letzten gemeinsamen Abend ausklingen.

28.09.17 - 15. Tag - Abschied aus den Pare-Bergen

Die Nacht in Shighatini war kühl, aber nicht unangenehm. Das Auto ist überpünktlich und der Frühstückstisch reichlich gedeckt. Unser Fahrer bringt uns zunächst nach Usangi. Wir wollen vor unserer Abreise noch einmal in die dortige Secondary School vom Anfang unserer Reise. Aus einer einst unbefestigten Straße wird derzeit eine Teerstraße, die vielleicht schon bei unserem nächsten Besuch bis nach Usangi führt. Samuel, der Schulleiter erwartet uns bereits. Wir machen uns einen persönlichen Eindruck vom Baufortschritt auf dem Schulgelände. In den letzten Tagen unserer Abwesenheit wurde einiges geschafft, aber die ersehnten Wassertanks sind noch nicht da. Trotzdem sammeln wir schon einige Rechnungen der Handwerker ein. Jetzt heißt es auch in Usangi Abschied nehmen.

Freundschaft

es geht nur zusammen

Auf unserem Rückweg kommen wir wieder in Shighatini vorbei und halten an der Schule. Da Michael und Maddi heute zurück nach Deutschland fliegen, müssen wir die Zeit ein wenig im Auge behalten. Bevor es endgültig in Richtung Moshi und dem Kilimanjaro Airport geht, möchten wir uns auch in der Mwanga Diözese verabschieden. Wir sind gut im Zeitplan, also nutzen wir die Zeit, um ein letztes Mal auf dieser Reise mit dem stellvertretenden Bischof Timothy und dem Schatzmeister in ein Gespräch einzutauchen. Wir informieren die Vertreter der Diözese über den aktuellen Stand zum Projekt des Gymnasialen Schulzentrums Wittenburg an ihrer Partnerschule in Usangi. Insgesamt diskutieren wir die Zukunftspläne der Schulen und erhalten das Versprechen, dass uns alle ausstehenden und zukunftsweisenden Entscheidungen mitgeteilt werden. Wir reisen mit einem guten Gefühl ab, obwohl wir auch wissen, dass jede Reise ihre eigene Geschichte schreibt. Auf der Fahrt zum Flughafen versucht Maddi nicht zu zwinkern und den Kilimajaro noch zum Abschied aus seinem Wolkenbett zu locken. Aber bis auf eine fast unsichtbare Silhouette, will das auch am letzten Tag in Tansania nicht so recht klappen. Wir verabschieden uns auf ein Wiedersehen in Schwerin und in weniger als 2 Tagen werden wir uns auch auf den Heimweg machen.