Montag, 23. April 2018

Ein weiterer Tag in den Suedpare-Bergen

Nun bin Ich- Micha mit dem Schreiben an der Reihe und versuche Euch ein paar Eindrücke vom nächsten Reiseabschnitt zu vermitteln....

Der Tag beginnt früh und wir gehen nach einer „Katzenwäsche“ Richtung Manka Secondary Schule. Geplant sind nach dem Frühstück kleinere abschließende Wartungsarbeiten im Computerraum und das Verpacken der ausgetauschten defekten Technik aus vergangener Zeit. Vor dem Geländewagen müssen wir feststellen, dass sich in den letzten Jahren einiges an Alttechnik angesammelt hat, weshalb der
größte Teil aufs Dach geschnallt werden muss.

Geländewagen in Manka mit Alttechnik beladen

Im Vorfeld haben wir in Same einen Computerhändler ausfindig gemacht, der uns die Altgeräte abnimmt und verwertet. Während dieser Tetrisaufgabe informierte uns Humphrey (der Schulleiter), dass wir in der nächsten viertel Stunde in der von Eckart erbauten Schulkapelle erwartet werden. Eine für uns große Überraschung sollte uns darin erwarten, denn als wir diese betraten, saßen alle Schüler und Lehrer der Schule auf den Bänken und stimmten ein Lied ein. Am anderen Ende der Kapelle standen
vier leere Stühle zu denen wir geleitet wurden, um anschließend Platz zu nehmen. Wir waren Buff und im Nachhinein sollte sich herausstellen, dass nicht nur ich Gänsehaut hatte. Nach drei Liedern übernahm Humphrey das Wort und nutzte die Gelegenheit allen Anwesenden Schüler und Lehrern über unsere Stiftungsarbeit zu berichten. Danach übergab er uns das Wort und eröffnete eine Gesprächsrunde. Man muss dazu Wissen, dass Humphrey ein guter Freund von Eckart war und nun vor seiner Pensionierung steht. Was so viel bedeutet, dass wir ihn nach 14-jähriger Zusammenarbeit im kommenden Jahr nicht mehr als Schulleiter erleben werden. Für uns ein emotionaler Moment, da dieser Ort der Auslöser unserer gesamten Projektarbeit ist.

Abschied Manka 2018

Im Anschluss haben wir noch zwei Interviews geführt. Diese wollen wir für Werbezwecke nutzen, um mehr Schüler für die Schule zu gewinnen. Gegen Mittag sind wir fertig und machen uns auf den Weg nach Dindimo. Geplant ist eine Überprüfung der im letzten Jahr ausgetauschten Technik. Die Tour wurde zur Tortur. Der Geländewagen quält sich mit bescheidenem Reifenprofil durch den Schlamm. Der Regenzeit sei Dank. Unser Fahrer muss mehrfach anhalten und zurücksetzen, da der Wagen droht in den Abhang zu rutschen. Mit etwas Geduld konnten die Herausforderungen gemeistert werden und mit reichlich Verspätung erreichen wir die Secondary Schule und das Teacher College
in Dindimo.

Mit dem Geländewagen während der Regenzeit durch die Suedpare-Berge 2018

Zuvor gab es einen Abstecher ins naheliegende Hospital, in welchen sich für die nächsten zwei Wochen „Dr. Jens“ aufhalten wird. Wir wollten uns vergewissern, dass es
ihm gut geht. Da wir in Dindimo im letzten Jahr einiges schaffen konnten, ist unser Besuch für einen halben Tag geplant. Während Maddi und ich mit dem verantwortlichen Schulleiter sprechen, überprüft Marcus die aktualisierte Technik, Judith unterstützt ihn dabei. In Dindimo ist die Elektroleitung ein schwerwiegendes Problem.
Die Stromverbindung wird aufgrund einer schwachen Leitung häufig unterbrochen. Vermutlich ist gerade aus diesem Grund ein Netzteil „abgeraucht“ und das ausgerechnet vom Server. Wir beschließen den Rechner mitzunehmen und am Container in Same zu reparieren. Anschließend geht es für eine Visite weiter zur Nachbargemeinde nach Mtii. Dort werden wir herzlichst empfangen, da wir im Vorfeld durch die Güstrower Gemeinde aus Mecklenburg angekündigt wurden. Wir genießen die unfassbar schöne Aussicht ins Tal und unterhalten uns über zukünftige Planungsvorhaben.

Aussicht von Mtii/Tansania ins Tal 2018

Zwischenzeitlich ist es stockdunkel geworden und wir befinden uns noch etwa drei Stunden von Same entfernt in den Bergen. Alles wird präpariert und los geht’s.
Nach einem langen Tag erreichen wir geschafft aber zufrieden unsere Unterkunft.

Euer Micha